Ehrenwache am Kriegerdenkmal

20. November 2023: Gedenkfeier zum Volkstrauertag als Appell gegen Krieg und Gewalt.
Die Ehrenwache hielten Oberfeldwebel d. R. Robert Unglaub (li) und Stabsunteroffizier Daniel Schmitt von der SRK Steinwiesen. (Foto: Susanne Deuerling)

Ganz im Zeichen der Kriege und der Gewalt stand auch die Gedenkfeier am Volkstrauertag vor dem Ehrenmal in Steinwiesen. Nicht nur an die vielen toten und vermissten Soldaten der Weltkriege, den zahllosen Opfern in der Zivilbevölkerung und all der unschuldigen Männer, Frauen und Kinder, die nach den langen Kriegsjahren die Existenz verloren haben, wurde am vergangenen Novembersonntag gedacht. Der Volkstrauertag erinnert auch an die gefallenen Soldaten der Bundeswehr, die in Afghanistan und anderswo in Krisengebieten ihr Leben lassen mussten. Doch in besonderer Weise gilt es an diesem Gedenktag 2023 an die Opfer des Ukrainekrieges zu denken. Unschuldige Menschen auf beiden Seiten, die keinen Krieg wollen und nur ein Leben in Frieden anstreben. Der Konflikt in Nahost, wo sich Israeli und Palästinenser gegenseitig abschlachten, wo Terror regiert und die Menschen leiden, egal welcher Nationalität und Religion sie angehören, zeigt, wie schnell ein Pulverfass eskalieren kann. Der Friede in Europa ist trügerisch, so trügerisch, dass sogar schon Stimmen laut werden, man müsse sich auf einen Krieg vorbereiten, kriegstauglich werden. Hat niemand aus den Grauen der Weltkriege gelernt? Zählen die Millionen Toten in Europa und überall auf der Welt nichts mehr? Für Bürgermeister Gerhard Wunder gibt es darauf keine Antwort. Er kann nur an die Vernunft appellieren, an die Politiker und Staatsmänner, den Frieden zu sichern und sich nicht in sinnlose Kriege verwickeln zu lassen.

Vor der Gedenkfeier zog der Zug der Kirchenparade zur Pfarr- und Wallfahrtskirche „Mariae Geburt“, angeführt vom Musikverein Steinwiesen und Bürgermeister Gerhard Wunder. Auch Pfarrer Richard Reis wies in seiner Predigt zum Volkstrauertag darauf hin, dass Gott den Menschen mit einem eigenen Willen geschaffen hat, er hat ihn mit Wissen, Vernunft und vielen guten Eigenschafften ausgestattet. Doch was macht der Mensch daraus? Wo bleibt die Vernunft, wo der gesunde Menschenverstand? Nach der Heiligen Messe fand die Trauerfeier am Ehrenmal durch Raimund Bienlein sowie die Kranzniederlegung und Ansprache durch Bürgermeister Gerhard Wunder statt. Die Ehrenwache hielten Oberfeldwebel d. R. Robert Unglaub und Stabsunteroffizier Daniel Schmitt von der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Steinwiesen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Musikverein Steinwiesen. Die Freiwillige Feuerwehr Steinwiesen hatte die Verkehrssicherung übernommen.