Gastgeber feierte 50-jähriges Bestehen

Nurn – Bedingt durch Corona waren für die 48 Musikkapellen des Landkreises im Nordbayerischen Musikbund (NBMB) keine öffentliche Auftritte mehr möglich. So fand unter anderem das letzte Kreismusikfest im Mai 2019 statt.
Doch am Wochenende war es endlich wieder soweit, dass die Blasmusikanten in großer Gemeinsamkeit wieder musizierten. Beim Musikverein Nurn fand nämlich das erste von in diesem Jahr zwei stattfindender Kreismusikfeste statt. Zugleich feierte der örtliche Kulturträger mit zwölf Monaten Verspätung sein 50-jähriges Bestehen.
Wie unschwer zu erkennen war, legten die Gastkapellen in Nurn alles in die Waagschale um nach einer „schmerzlichen Pause“, wie es der NBMB-Kreisvorsitzende Wolfgang Müller bezeichnete, ihre Hingebung zur Blasmusik und ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Die vielen Zuhörer honorierten die Darbringungen immer wieder mit reichlich Beifall.
Beeindruckend einmal mehr der Gemeinschaftschor, der heuer sogar am Samstag und Sonntag vonstatten ging, da doch einige Kapellen aus verschiedenen Gründen noch terminliche Schwierigkeiten hatten. Nachdem die Musikkapellen an den verschiedensten Plätzen im Ort Standkonzerte gegeben hatten, marschierten sie in die Ortsmitte zum so genannten Gemeinschaftschor. Hier dirigierte der Kreisdirigent Florian Beetz das Stück „Apertum“, den Konzertmarsch „Crana Musica“ und die Deutschlandhymne. Der Leiter des Musikvereins Nurn, Wolfgang Schrepfer, dirigierte die Bayernhymne. Anschließend gratulierten die Musikanten durch das Hochheben ihrer Instrumente dem Jubiläumsverein.
Kreisvorsitzender Wolfgang Müller bestätigte diesem viel Durchhaltvermögen, Idealismus und die Liebe zur Musik. Deshalb bestehe der Musikverein Nurn nach einem halben Jahrhundert noch in seiner heutigen Form. Dies aber auch Dank vier wichtiger Personen, nämlich dem einstigen Dirigenten Anton Deuerling und dem jetzigen Kapellmeister Wolfgang Schrepfer sowie der langjährigen Vorsitzenden Bruno Franz und Jürgen Eckert. Letztlich stellte Müller fest: „Vielleicht wird durch den gewesenen Stillstand, unserer Blasmusik wieder mehr Wertschätzung aus der Bevölkerung entgegen gebracht und nicht als Selbstverständlichkeit angesehen.“
Schirmherr, Bürgermeister und Landratsstellvertreter Gerhard Wunder, rief in die Menschenmenge: „Dass war heute wieder eine Demonstration der Blasmusik.“ Was man in Nurn erleben könne, darf auch unter dem Begriff „Heimat“ eingestuft werden. Zusammenkommen, Gastfreundschaft zu genießen und Tradition zu pflegen seien entsprechende Schlagworte. Landrat Klaus Löffler, der auch im Namen des anwesenden MdB Jonas Geißler und des MdL Jürgen Baumgärtner gratulierte, dankte dem Jubiläumsverein für sein ehrenamtliches Engagement. Dies habe dem Musikverein Nurn über die Landkreisgrenze hinaus bekannt gemacht und den Beweis erbracht, was Lebensqualität und Zusammenhalt bedeute.
Zu Beginn des Gemeinschaftchores und später im Festzelt hatte vom gastgebenden Musikverein Maximilian Sesselmann die Gäste als Freunde schöner Blasmusik im wunderschönen Nurn am See begrüßt. Etwas Wehmut klang mit, als er verkünden musste, dass sich beim Festzeltaufbau vier Tage zuvor der Vorsitzende Alexander Franz verletzte.