Gastronomie Sorgenkind in der Region
Steinwiesen (sd) Kürzlich fand die Jahreshauptversammlung des Tourismusverbandes Oberes Rodachtal unter Leitung des ersten Vorsitzenden Gerhard Wunder im Leitsch-Cafè statt. Wunder konnte von zwei Ausschusssitzungen berichten und regelmäßigen Besprechungen u.a. auch mit dem Frankenwald Tourismus.
Der Wallenfelser Bürgermeister Jens Korn ging auf die Aktivitäten in der Stadt ein. Es werde erneut versucht, ein Staubecken für den Erhalt und die Sicherung der Flößerei auf den Weg zu bringen. Die Floßsaison 2022 startete zwar zunächst vielversprechend. Dann mussten jedoch einige Fahrten wegen Wassermangels abgesagt werden. Lange kann die Flößerei unter diesen Umständen nicht weiter betrieben werden, da die finanzielle Last für die Stadt Wallenfels bei fehlenden Einnahmen zu groß wird, aber auch das Engagement der aktiven Akteure unter diesen Umständen auf eine harte Probe gestellt wird. Erfreulich ist, dass in diesem Jahr im Leutnitztal ein neuer Kneipppark mit Kneippanlage, verschiedenen Parcours, Kräutergarten etc. entsteht. Auch die neue Touristinfo am Marktplatz in Wallenfels kann in diesem Jahr eröffnet werden. Ralf Ellinger sprach im Anschluss ein paar Grußworte in Vertretung des nicht anwesenden Nordhalbener Bürgermeisters Pöhnlein. Er berichtete, dass die Gemeinde Nordhalben am Klöppelmuseum festhalten will, und das mit der neuen Leitung Johanna Duchnik bereits einiges neues auf den Weg gebracht wurde.
Den Bericht aus dem Tourismushaus gab Sandra Heinz. Es wurde eine Gesamtübernachtungszahl von etwa 57.000 im Jahr 2022 gemeldet. Die 50-Tausender-Marke ist damit seit 2013 endlich wieder geknackt. Dabei ist es auffällig, dass wieder deutlich mehr Übernachtungen zu verzeichnen sind, aber immer weniger Betten. Um dem entgegen zu wirken gab es bereits zwei Veranstaltungen zum Thema „Wir brauchen mehr (Ferien-)Wohnraum!“. Beide Veranstaltungen waren gut besucht und es werden auch nach und nach erste Ergebnisse sichtbar: So haben schon ein paar Besucher der ersten Veranstaltung den Schritt gewagt und aus ihrem Wohnraum eine Ferienwohnung gemacht.
Der Trekkingplatz Leitschtal wird sehr gut angenommen. Es konnten knapp 440 Übernachtungen verzeichnet werden. Ein besonderer Dank ging hier an Carolin Hollendonner, die das Team vom Tourismushaus in dieser Saison sehr zuverlässig und fleißig bei der Betreuung des Platzes unterstützte.
Der Radverleih läuft nach wie vor gut, vor allem die Nachfrage nach den E-Bikes steigt ständig. Es wurden einige neue Kinderräder gekauft, um hier auf einem guten Stand zu bleiben und das Angebot erhalten zu können.
Laut Ralf Ellinger hat die Rodachtalbahn 2022 die Zahlen von vor Corona nicht nur wieder erreicht, sondern sogar übertroffen. Die Aktion „24 Stunden Frankenwald erleben“ fand zum zweiten Mal mit sehr guter Resonanz auch im Oberen Rodachtal statt, wo es wieder einige interessante Angebote gab, die auch gerne genutzt wurden. Ein Highlight in diesem Jahr war der Fotowettbewerb #LieblingsplatzOberesRodachtal. Es gab fast 200 Einsendungen von 32 Teilnehmern. Nach der Vorauswahl wurden mit Abstimmung über Instagram die Gewinner ermittelt.
Ausblick für 2023
Die vermutlich größte Herausforderung derzeit dürfte das gastronomische Angebot sein. Nicht nur im Ort selbst, sondern besonders auf den „Steigla“ und den gesamten Wanderwegen findet man kaum mehr Ausflugslokale und wenn doch, gibt es Personalmangel an allen Ecken und Enden und ständig reduzierte Öffnungszeiten. Das ist der Punkt, an dem die Gäste wirklich am meisten enttäuscht sind. Eine Idee wäre es, Picknick, Lunchpakete oder vielleicht Frankenwald-Brotzeitboxen für unterwegs zu organisieren. Hier ist man dabei, Lösungsansätze zu finden.
Radverleih und Trekkingplatz sind erfolgreich und werden, jederzeit flexibel mit Optimierungen, weitergeführt. Das Best-of-Wandern-Testcenter läuft diese Saison auch noch, wurde allerdings vom Frankenwald Tourismus Service Center zum Ende des Jahres gekündigt. Grund sind die jährlichen Kosten von 10.000 €, die effektiver eingesetzt werden sollen. Für die Tourist-Info ist das natürlich ein Verlust, es wird versucht auf eigene Faust ein Verleih-Center aufzubauen. Seit November sind auch wieder Kutschfahrten möglich. Die Kutschfahrt kostet nun pro Person 25,- €, pro Kind ab 3 Jahren 20,- €. Die Brotzeit mit Getränk ist nicht mehr im Preis enthalten, sondern als Zusatzservice buchbar. Und auch das WaldErlebnis wird es natürlich weiterhin geben. Beworben wird dies in diesem Jahr mit einer neu gestalteten Karte. Zentral darauf ist ein QR-Code, mit dem man direkt zum stets aktuell gehaltenen Veranstaltungsangebot kommt. Es sind auch noch einige neue Ideen in der Planung, die jedoch erst vorgestellt werden können, wenn man die Angebote konkret ausgearbeitet hat. Dies sind möglicherweise kleinere Touren bis fünf Kilometer, Waldabenteuer für Kinder, die Lieblingsplätze des Fotowettbewerbs einbinden und vieles mehr. Was definitiv fehlt, ist ein „Drinnen-Angebot“ besonders für Kinder.
Neuigkeiten vom Frankenwald Tourismus
Derzeit sind frankenwaldweit 10 bis 12 neue Steigla am Entstehen, auch im Oberen Rodachtal wird es noch weitere geben. Für ein Raderlebniskonzept findet nach Einarbeitung und Vorbereitung demnächst einen Auftakt-Workshop statt. Das andere Thema steht unter der Überschrift „Tourismus für alle“ und soll vor allem die barrierefreien Angebote herausstellen. Turnusmäßig wäre der Wandermarathon 2024 wieder im Landkreis Kronach, bisher gibt es noch keinen Ausrichter. Dazu braucht es sehr viele ehrenamtliche Helfer, die Stimmung bei den Mitgliedern ist diesbezüglich sehr verhalten bis ablehnend.