Maßnahme erfolgreich abgeschlossen

11. August 2023: Spielplatz und Außenanlagen des Gemeinschaftshauses nun unter den Schutz des Allmächtigen gestellt.
Bürgermeister und stellv. Landrat Gerhard Wunder bei seiner Festrede, im Hintergrund die Blasmusik Neuengrün/Schlegelshaid. Fotos: Susanne Deuerling

Schlegelshaid (sd) Ein Meilenstein in der Geschichte des kleinen Ortsteils von Steinwiesen ist nun erfolgreich vollendet – Die Außenanlagen des Gemeinschaftshauses in Schlegelshaid wurden unter den Schutz Gottes gestellt und der Dorfgemeinschaft übergeben.

Kirchliche Segnung ist Tradition
Es ist Tradition im Frankenwald, Neues unter den Schutz Gottes zu stellen. Bereits am 3. November 2018 konnte dies mit dem Gemeinschaftshaus in der Dorfmitte von Schlegelshaid geschehen und auch für die neu gestalteten Außenanlagen und den Spielplatz erbat Pfarrer Richard Reis den göttlichen Segen. Gott gehört dazu, nicht nur so am Rande, sondern in den Mittelpunkt gestellt. Und so heißt es schon im Brief des Apostels Paulus an die Römer; „Ohne sein Ja wird nichts“. Gott ist wichtig für die Gemeinschaft, das Miteinander und den gemeinsamen Glauben. Unter seinen Schutz werden die Gebäude, Anlagen und vor allen Dingen die Menschen gestellt. Das gemeinsame „Vater unser“ und das Lied „Segne du Maria“ rundeten die Segnung ab.

Festrede Bürgermeister und stell. Landrat Gerhard Wunder
Erster Bürgermeister Gerhard Wunder konnte eine Vielzahl von Ehrengästen bei der Einweihung in seinem kleinsten Ortsteil begrüßen. Neben den Gemeinderäten und der Dorfgemeinschaft waren MdB Dr. Jonas Geissler sowie Baurat Karl Saueressig und sein Stellvertreter Matthias Bögelein vom Amt für ländliche Entwicklung und Rainer Brendl und Stefan Fischer, beide Bauleitung, vom Verband für ländliche Entwicklung der Einladung gefolgt. Wunder ging in seiner Rede auf die Entwicklung des Projektes „Dorferneuerung und Gemeinschaftshaus Schlegelshaid“ ein. Bereits am 22. Januar 1990 wurde der Beschluss zur Beantragung gefasst, 2004 Wünsche der Bürger gesammelt und ein Maßnahmenkatalog entwickelt und 2014 das Projekt gestartet. Abriss 2016, Bauphase 2018, Einweihung 3. November 2018. Nun konnten die Planungen für das Umfeld und die Außenanlagen beginnen. An diesem einigermaßen sonnigen Samstag nun wurde das eingeweiht, was sich die Schlegelshaider Bürgerinnen und Bürger seit vielen Jahren gewünscht und nun umgesetzt haben. Die Finanzierung wurde durch die Fördertöpfe des Bundes und des Freistaates Bayern erst möglich, die Gesamtkosten von 708.000 Euro wurden mit 485.000 Euro bezuschusst. Eigenanteil der Gemeinde war somit 223.000 Euro. Neben den eigentlichen Arbeiten für das Gemeinschaftshaus sind darin auch Straßenraumgestaltung, Erneuerung des Oberflächenwasserkanals, Wasserleitungsbau und Straßenasphaltierung in diesem Bereich enthalten. 

Dass dieses Projekt gelungen war, das sind sich alle einig. Ein Schmuckstück inmitten eines kleinen Ortes mit einem idyllischen Blick weit in den Frankenwald hinein. Ein Platz für die Kinder zum Spielen, für die Erwachsenen zum Chillen und für Familienfeste, Geburtstage, Vereinsfeste und vieles mehr. Bürgermeister Gerhard Wunder ging in seiner Rückschau auch darauf ein, dass die Besitz- und Nutzungsrechte mit der Marktgemeinde durch Verträge geregelt sind, dies hat sich in Neufang und Nurn bewährt und auch in Schlegelshaid wurde dies so geregelt. Die Dorfgemeinschaft hat das Hausrecht und trägt die Unterhaltskosten. Mit der Übergabe der nun fertigen Außenanlagen ist eine neue Dorfmitte entstanden, bei der die Kommunikation und das dörfliche Leben stattfinden kann, sie ist nun der Mittelpunkt des Dorfes. Der Markt Steinwiesen hat somit erneut ein Zeichen gesetzt, dass kleine Gemeinschaften durch entsprechende Einrichtungen unterstützt werden und dass vor allem Gemeinschaftsgeist und Zusammenhalt wichtige Faktoren für das Zusammenleben im ländlichen Raum sind. „Seid stolz auf das, was hier entstanden ist“, gab der Bürgermeister seinen Schlegelshaidern mit auf den Weg.

In seiner Rede ging Wunder auch darauf ein, dass es von Seiten des Bundes geplant ist, die Förderung für die ländliche Entwicklung ab 2024 nicht nur zu reduzieren, sondern komplett zu streichen, einen Betrag von ca. 300 Millionen Euro. Damit wären solche Maßnahmen wie hier in Schlegelshaid in Zukunft nicht mehr möglich. Die Landräte vieler Landkreise haben sich bereits zusammengeschlossen und gehen dagegen vor. Auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Jonas Geissler ging in seinem Grußwort auf diese Problematik ein. Selbst im Frankenwald verwurzelt, sei er immer glücklich, wenn er wieder hier ist. Es sind gerade die Menschen, die Heimat ausmachen, hier sind sie so, wie sie eben sind, sie reden nicht, sie machen einfach. Und das sieht man dann an solchen Projekten wie dem Gemeinschaftshaus. Heimat bleibt nur schön, wenn man auch mal was Neues wagt, wenn man sich zusammenschließt und handelt. Und genau deshalb muss es ein zentrales Anliegen sein, die Fördermittel für den ländlichen Raum, der im Übrigen in Bayern 70% der Fläche umfasst, zu erhalten. „Ich bin auch hier oben bei euch schon verwurzelt, bin ich doch seit Jahren Mitglied der Blasmusik Neuengrün/Schlegelshaid, auf die ich mich besonders gefreut habe“, meinte Geissler.

Gruß und Dankesworte gab es auch von Karl Saueressig vom Amt für ländliche Entwicklung, der bereits seit 20 Jahren im Landkreis Kronach tätig ist und auch das Verfahren in Schlegelshaid seit Beginn begleitet hat. Sichtlich gerührt über all die vielen guten Wünsche zeigte sich Wolfgang Kremer von der Dorfgemeinschaft Schlegelshaid. Das gute Miteinander mit dem Bürgermeister und der Marktgemeinde sowie allen beteiligten Firmen brachte dieses Schmuckstück hervor. Seine aktiven Mitglieder der Dorfgemeinschaft taten ihr Bestes bei der Bepflanzung und den abschließenden Arbeiten. Sein Dank galt deshalb allen, die an der Verwirklichung dieses Projektes mitgearbeitet haben.

Dem offiziellen Teil folgte ein fröhlicher Nachmittag mit Unterhaltungsmusik durch die Blasmusik Neuengrün/Schlegelshaid unter der Leitung von Wolfgang Schrepfer, die auch die Einweihung musikalisch umrahmt hatte.