Mehrzweckhaus Nurn wird saniert
Nurn - Mit der Fertigstellung des Mehrzweckhauses im Mai 1982 ist für die Nurner Vereine ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde 1978 der Mehrzweckhaus-Bauverein gegründet, der damit auch alleiniger Träger und damit Unterhalter des Hauses geworden ist.
Doch nach inzwischen über vier Jahrzehnten ist es unumgänglich geworden, dass entsprechende Sanierungsarbeiten am Gemeinschaftshaus vorgenommen werden müssen. Wie Berechnungen durch das Architektenbüro ergeben haben, sind die entstehenden Kosten nicht unerheblich. Aufgrund erfolgter Gespräche des Bauvereins mit Vorsitzendem Markus Merkl an der Spitze und der Marktgemeinde Steinwiesen mit dem Amt für ländliche Entwicklung wird das Vorhaben im Rahmen der kleinen Dorferneuerung gefördert.
Nach den bisherigen Berechnungen belaufen sich die Kosten für die Teilsanierung des Gebäudes auf rund 633 000 Euro. Diese Kosten verteilen sich auf die Sanierung des Daches (220.000 Euro), der Fenster und Haustüren (108.000 Euro), der Heizungsanlage (84.000 Euro), der WC-Anlagen (70.000 Euro), der Kellerräume (25.000 Euro) und sonstiger Nebenkosten (126.000 Euro). Hinzu kommt im Rahmen dieser Maßnahmen auch noch die Begradigung und Erneuerung der Außenanlage, wozu unter anderem der Festplatzanschluss, der Wasseranschluss an einer Fassadenseite und die Ertüchtigung des Spielplatzes gehören. Hier beläuft sich der Voranschlag auf knapp 106.000 Euro. Somit erreichen die Gesamtkosten eine Summe von rund 739 000 Euro.
Wie der Zuschussgeber informiert, könne derzeit noch mit den Höchstfördersatz von 90 Prozent gerechnet werden. Dabei ist aber zu beachten, dass diese Förderung auf 300 000 Euro und nicht auf die Gesamtbaukosten gedeckelt ist. Eine Unterstützung ist außerdem durch die Markgemeinde zu erwarten. Allerdings bedeutet es zugleich auch, dass der Rest der Bauverein durch Eigenleistungen zu erbringen hat. Und so sind, beziehungsweise waren bereits in den vergangenen Wochen, Mitglieder der örtlichen Vereine sehr gefragt. Sie sind bereits recht fleißig bei ihren Arbeitseinsätzen gewesen. Sie waren unter anderem mit dem Ausräumen in den Kellerräumen beschäftigt und dem anschließenden Abklopfen des Putzes wegen Schimmelbildung. Im Außenbereich wurden Pflastersteine entfernt und mit der Verlegung einer Drainage sowie der Außenabdichtungen zum Trockenlegen des Mauerwerkes begonnen. Als nächstes folgen das Abdecken des Daches und der Austausch der Fenster und Haustüren.
Sicher ist, dass die freiwilligen Arbeitseinsätze noch lange andauern werden und damit die Vereinsmitglieder gefordert sind. Erfreulicherweise konnte bislang eine recht eifrige Schar „Mitkämpfer“ für die Sanierung ihres Gemeinschaftshauses festgestellt werden.
Wie Vorsitzender Markus Merkl erklärte, wäre es sehr erfreulich, wenn die Bevölkerung mit finanziellen Beiträgen zu den Eigenleistungen beitragen würde.
Bis es vor gut 40 Jahren zur Verwirklichung des Projektes „Mehrzweckhaus Nurn“ kam, wechselten sich Licht- und Schattenseiten ab. Bereits ab dem Jahre 1971 stand ein Gemeinschaftshausbau zur Debatte, doch eine Lösung konnte in der seinerzeit noch selbständigen Gemeinde Nurn nicht gefunden werden. Im August 1978 hatten sich die örtlichen Vereinsvertreter zusammengefunden, um das Thema "Kulturhaus" eingehend zu erörtern. Hierbei musste man erfahren, dass auch die Marktgemeinde Steinwiesen aufgrund der angespannten Finanzlage nicht in der Lage war, den Bau eines derartigen Hauses zu übernehmen. Da die Interessensvertreter aber entsprechende Räumlichkeiten als dringend notwendig ansahen, kam es zur Gründung des Mehrzweckhaus-Bauvereins.
Wie sich die damaligen Verantwortlichen erinnern, sind seinerzeit die folgenden Gespräche und Verhandlungen mit den Vertretern der Bayerischen Staatsregierung, der Regierung von Oberfranken, des Landkreises und der Marktgemeinde zwar nur zaghaft vorwärts gegangen, doch trugen sie letztlich ihre Früchte. Eine der wenigen Ausnahmen ist, dass der Bauverein alleiniger Unterhalter des Hauses ist. Sämtliche Betriebskosten wurden bislang aus eigenen wirtschaftlichen Mitteln getätigt. Die Baukosten hatten sich damals auf 1.040.000 Mark belaufen.
Mit der nunmehrigen Sanierung ist es hinsichtlich der Zuschussmittel notwendig geworden, dass der Markt Steinwiesen als Maßnahmeträger auftritt. hf / Hans Franz