Rathaussturm 2023

„Die Kasse ist leer, macht ihr sie wieder voll“ – mit diesen Worten übergab Bürgermeister Gerhard Wunder mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Schlüssel des Rathauses und die Gemeindekasse an das neue strahlende Prinzenpaar Prinz Wiktor I. und Prinzessin Nicole II. von den Höhen des Mühlbergs aus dem Hause Prell. In ihrer spaßigen, temperamentvollen Antrittsrede bezeichnet sich der Prinz selbst als „reigschlafter Faschingsmuffel aus Schnecko“, der aber schon bald von seiner faschingsbegeisterten „Friedbirds-narrischen“ Frau Nicole bekehrt wurde. Warum sie beide als Prinzenpaar nun hier stehen, wissen sie aber selber nicht so genau. Begleitet wurden die beiden von der eigens rekrutierten Leibgarde der „Friedbirds“, die in ihren roten Uniformen stets ein Hingucker sind und die jungen Damen werden ihrem Prinzenpaar in dieser Session bestimmt nicht von der Seite weichen.
Auch der Nachwuchs war schon voll in Faschingsstimmung. Für Prinz Carl I. vom Mühlberg und Prinzessin Hannah I., dem „Stern aus Berm“ beginnt ebenfalls die 5. Jahreszeit. Doch schon jetzt sind die voll dabei und übernehmen den kleinen Schlüssel vom Rathauschef Gerhard Wunder.
Ein Riesenaufgebot an Narren und Närrinnen, hübschen Gardemädels, gestandenen Elferratsmännern und anmutigen Prinzessinnen mit Prinzen an ihrer Seite, die sich sehen lassen konnten. So war der Tross der Faschingsbegeisterten unter der Leitung der Faschingsgesellschaft Steinwiesen (FGS) zum Marktplatz gezogen, um die närrische Zeit beginnen zu lassen. Das Prinzenpaar des letzten Jahres, Thorsten I. und Ramona II. verabschiedeten sich wehmütig mit einigen Zahlen, sie hatten 23 Termine und 1000 km hinter sich, fuhren im eigenen Prinzentaxi und im Truck und hatten jede Menge Spaß. Genauso wie Leo I. und Elisa I., das Kinderprinzenpaar aus 2022.
In seiner großen Faschingsauftaktrede begrüßte FGS-Präsident Wieland Beierkuhnlein auf dem Rathausplatz auch zahlreiche Narren aus Teuschnitz, Neufang und die Nurner Kneipenstürmer. Auch „Nobbi“ Norbert Gräbner aus Marktrodach war wieder vor Ort, war er doch jedes Jahr von den hübschen Gardemädels begeistert. Sein dritter Bürgermeister Roland Pompe und Hausmusikant Martin mit der Quetschn gaben lustige Stanzel zum Besten. Bewirtet wurden alle Narren durch die Figgencrew, zur Unterhaltung war Ali aus Nordhalben dabei und für den Gesang das „Tanzorchester Sepp Mühlberger“ mit Sänger Wiktor Mühlberger alias Steve Prell, der nicht nur das Prinzenpaarlied des letzten Jahres geschrieben und gesungen hat, sondern auch in diesem Jahr auf der Bühne stand. Und so ist Steinwiesen immer für eine Überraschung gut, denn der Prinz singt sich selbst sein Lied „So wie ein Prinzenpaar“.
Ein Highlight war der Auftritt der beiden „Zwerch vom Berch“, alias Sven Schuster und David Wiedel. Wo die beiden auftreten, wächst kein Gras mehr. Und so stand in diesem Jahr 700 Jahre Steinwiesen im Mittelpunkt, wobei es Steinwiesen eigentlich erst gibt, seit König Gerhard Wunder an der Macht ist. Da ist auch von Neufang die Rede, der Bronx von Steinwiesen, die mit ihren Steuern den Kulturhallentempel finanzieren, von den Nachbarn aus Wallenfels, die in einem Loch wohnen und den Nurner Füchsen. Dass der Gemeinderat das Pulver nicht erfunden hat und hier die Existenzen hier geistig eher sparsam glänzen, hat Bürgermeister Wunder unumwunden zugegeben. Als schönster Mann im Gemeinderat gilt 2. Bürgermeister Frank Hauck, dem die Frauen zu Füßen liegen und der extra 20 Euro bezahlt hat, um genannt zu werden.
Ehrungen fanden auch statt, mit dem Orden des Fastnachtverbandes für Fördermitglieder wurden ausgezeichnet Reinhard Wiedel, Jürgen Deuerling, Christian Kremer, Sven Schuster und Wieland Beierkuhnlein. Der Vereinswirtin Christa Ring wünschte die Narrenfamilie baldige Genesung und alles Gute.