Riesenstimmung auf dem Rathausplatz

16. November 2022: Prinzessin Ramona II. und Prinz Thorsten I. übernahmen Schlüssel und Kasse von Bürgermeister Gerhard Wunder.

Steinwiesen (sd) Ein Faschingsauftakt wie er nicht toller sein kann – so war der traditionelle Rathaussturm der Faschingsgesellschaft Steinwiesen. Über 200 Narren und Närrinnen, Gardemädels, Prinzenpaare, Bürgermeister und Zuschauer hatten sich auf dem Rathausplatz eingefunden, um die fünfte Jahreszeit einzuläuten.

Mit lautem Getöse, Verzeihung lauter Musik, zog der Zug vom Gasthof Grüner Baum zum Rathaus, um die Schlüssel und die Kasse von Bürgermeister Gerhard Wunder einzufordern. Bis zum Aschermittwoch regieren nun die Narren hier in der Marktgemeinde und Faschingshochburg Steinwiesen.

Im letzten Jahr fand faschingsmäßig nur sehr wenig statt. Deshalb „verlängern“ die Prinzenpaare Ramona II. und Thorsten I. sowie das Kinderprinzenpaar Leo I. und Elisa I. ihren „Vertrag“ um ein Jahr und führen die Narren durch die närrische Session 2022/2023. Prinzessin Ramona II. ist als „Rote Mona“ mit „Stöcklaschuh“ und „ane ruedn Schnabbdasch“ sowie einem roten Kleid weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Sie hat ihren Prinzen Thorsten I. mitgebracht. Er wirkt dabei ohne viel zu reden und hat sogar bei der Feuerwehr einen Helm mit den Buchstaben PRINZ. Prinzessin Elisa I. aus dem Hause Prell, wohnhaft auf den Höhen Steinwiesens und Prinz Leo I. aus der Dynastie derer von Schmittdorsch konnten letztes Jahr den Fasching nur an der frischen Luft genießen, wollen sehen was heuer geht, weil die Turnhalle ja noch im Rohbau steht.

In seiner großen Faschingsauftaktsrede begrüßte Präsident Wieland Beierkuhnlein auch zahlreiche Narren aus Teuschnitz, die Nurner Kneipenstürmer und die hübschen Mädels der Neufanger Prinzengarde. Ein toller Blickfang waren wieder einmal die jungen Damen der verschiedenen Garden und die imposanten Männer des Elferrats. Bewirtet wurden alle durch die Figgencrew. Der dritte Bürgermeister aus „Roudich“, Roland Pompe vertrat den Nobby (Norbert Gräbner) mit kleinen Stanzeln zum Fasching und versprach, den Gardemädels „den Abend zu versüßen“. Mit einem Seitenhieb auf Bürgermeister Wunder meinte er: „Bürgermeister und Landrat zugleich – mit zwei Posten, da wirst du reich“.

Ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge hatten die beiden „Zwerge vom Berg“. Sollte in Nordhalben „Quellenheilwasser“ gefunden werden, wird es Bad Mauthaus und die Bürgermeister Pöhnlein Fontäne geben. In Neufang sollte man sich besser mit keinem Kotschenreuther anlegen, denn seit dem Schwedenkrieg stammen diese alle von einem Schweden ab und sind miteinander verwandt. Dabei ist Neufang doch nur seit 44 Jahren eine große „Steinwiesner Randcholchose“. Marktrodach dagegen liegt an der B hundertdreiundsiebzig, doch das macht das Dorf nicht wirklich wichtig. Wallenfels ist in Steinwiesen „heißgeliebt“ und ist doch nur ein Überrest von einem alten Flößernest. Es gibt nichts Schöneres, „als Wallenfels zu besuchen und zu wissen, in dieser Stadt nicht bleiben zu müssen“. In Steinwiesen regiert Gerhard Wunder, der Große und bis heute Hallenlose. Die geplante Einweihung auf dem Gelände, ist demnächst zur Jahrtausendwende.

Überraschungsgast beim Rathaussturm war jedoch der aus Rundfunk (Radio 1) und Fernsehen (TV Behrschmidt) bekannte Sänger Wiktor Mühlberger alias Steve Prell. Sein eigens für das Prinzenpaar geschriebene Lied „Ramona hast du gut gemacht“ schlägt bereits jetzt alle Rekorde. „Live on stage“ auf dem Marktplatz heizte er der Faschingsmenge ein.

Ehrungen fanden auch statt, mit dem Sessionsorden wurden ausgezeichnet Reinhard Wiedel, Jürgen Deuerling, Christian Kremer, Sven Schuster und Wieland Beierkuhnlein.