Totengedenken zum „Guten Kameraden“

14. März 2023: Landesfriedenswallfahrt in Marienweiher im Juli wird eine Demonstration für Frieden und Freiheit.

Steinwiesen (sd) Einer der Haupttagesordnungspunkte der Jahreshauptversammlung des Bezirks Frankenwald/Obermain sowie des Kreisverbandes Kronach der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung (BKV) im Pfarrheim in Steinwiesen war die diesjährige Landesfriedenswallfahrt in Marienweiher. Der Musikverein Steinwiesen umrahmte den Einzug der Bezirks- und Kreisstandarten sowie der Ortsvereinsfahne und die Totenehrung musikalisch.

Die 13. BKV-Landesfriedenswallfahrt, die in diesem Jahr am 16. Juli in Marienweiher stattfindet, wirft schon jetzt ihre Schatten weit voraus. Bei der Wallfahrt werden Mitglieder des BKV aus ganz Bayern den Weg in den Marienort finden. Bereits 2015 und 2011 war man bei der Gottesmutter und damals wie heute ist der Kreisverband Stadtsteinach mit Hermann Dörfler von der Soldatenkameradschaft Tannenwirtshaus als Cheforganisator Ausrichter der Veranstaltung. Generalstabsmäßig läuft die Organisation und die Einladungen an die BKV-Mitgliedsvereine in Bayern werden in den nächsten Tagen verschickt mit der Bitte um Rückmeldung. Etwa 1,3 Kilometer lang wird die Strecke von Marktleugast bis nach Marienweiher in die Basilika sein und man gedenkt dabei den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege sowie den Soldaten der Bundeswehr. Besonders aber werde man für den Frieden in Europa und in der Welt beten. Diese Landeswallfahrt ist dem im letzten Jahr plötzlich verstorbenen Ehrenpräsidenten Hans Schiener gewidmet. Nach dem Wallfahrtsgottesdienst, dem Totengedenken und Ehrensalut findet das gemeinsame Mittagessen in der Frankenwaldhalle in Grafengehaig statt. Es werden mindestens 500 Teilnehmer erwartet. „Wir wollen mit dieser Wallfahrt wieder ein überzeugendes Bekenntnis für den Frieden in der Welt ablegen“, betonte Gottfried Betz, Kreis- und Bezirksvorsitzender und stellv. Präsident des BKV Bayern.

Weitere Termine für 2023
Kreis- und Bezirksvorsitzender Gottfried Betz gab noch einige Termine für 2023 bekannt. So werde man den BKV am 1. April bei der „Mitmachbörse“ für bürgerschaftliches Engagement in Kronach mit einem Stand vorstellen. Am 7. Mai findet die Friedenswallfahrt nach Vierzehnheiligen statt und am 2. September nach Neuengrün. Am 17. Juni ist der Tag der Bundeswehr in Veitshöchheim, hier könne bei Bedarf ein Bus eingesetzt werden. Betz hatte auch bereits für 2024 etwas zu verkünden, dann wird der Bayerische Kriegerbund, das ist der Vorgänger des BKV bzw. BSB, 150 Jahre alt und dieses Jubiläum soll evtl. beim Kriegerfest in Thierhaupten im Schwäbischen gefeiert werden. Die Landesfriedenswallfahrt 2025 wird in Biberbach stattfinden.

Rückblick des Kreis- und Bezirksvorsitzenden und stellv. Präsidenten des BKV, Gottfried Betz
Gottfried Betz gab einen Überblick über die Aktivitäten seit der letzten Jahreshauptversammlung. Besonders hob er den Zapfenstreich und den Festzug der SK Wallenfels im Juli 2022 heraus. Ein Highlight war auch 25 Jahre Kreisstandarte in Hesselbach mit großer Kirchenparade und Festgottesdienst. Die Friedenswallfahrt in Neuengrün wurde nun etwas zeitgemäßer ausgerichtet, jedoch war Betz von der Beteiligung der BKV-Kameradschaften etwas enttäuscht. Friedensandachten, Vereinsfeste und Versammlungen prägten den Jahresablauf. Der stellv. Präsident ging auf den Landesverband kurz ein, der sich nach dem plötzlichen Tod des Präsidenten Hans Schiener neu aufstellen musste und dies hervorragend gemeistert hat. „Nur mit großem ehrenamtlichem Einsatz ist es möglich, diese Vereinigung zu führen und der neue Präsident Otmar Krumpholz bringt diesen mit“, sagte Betz.

Grußworte
Edith Memmel, weitere Stellvertreterin des Landrates, ging in ihrem Grußwort darauf ein, dass erst durch die Solidarisierung der Soldaten, die früher Leibeigene waren, mit den Menschen die Grundfeste von Einigkeit, Recht und Freiheit initiiert wurden.

Memmel meinte, sie komme zwar aus der Friedensbewegung, aber es braucht eine wehrhafte Demokratie, um sich für den Frieden einsetzen zu können und dazu rufen die Wallfahrten und Gottesdienste vor allem die junge Generation auf, sich für den Frieden zu engagieren.

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Der zweite Bürgermeister des Marktes Steinwiesen, Frank Hauck, begrüßte als Hausherr alle Anwesenden und dankte ihnen für ihren Einsatz für die Heimatpflege, das Brauchtum und vor allem für den Frieden. Die Teilnahme der Vereine gebe vor allem dem Volkstrauertag einen würdigen Rahmen. Er lobte besonders den Vorsitzenden der SRK Steinwiesen, Lukas Richter und Kassier Holger Deuerling, die die Kameradschaft im Verein immer wieder „vorantreiben“. Er lud ein für den Zapfenstreich, der beim Fest zur 700 Jahr Feier im September stattfinden soll.

Michael Ries, Kreisorganisationsleiter des Reservistenverbandes, ging darauf ein, dass sein Zorn über den Krieg in der Ukraine größer ist als die Trauer. Seit der Russe bzw. Putin den Krieg angefangen hat, passieren unglaubliche Grauen. Jahrelang hat er diesen Schlag vorbereitet, alles zurückzuerobern, wo Russen leben. Diese Gebiete sieht er als sein Staatsgebiet an. „Es ist gefährlich, denn wenn die Ukraine fällt, steht er an der polnischen Grenze und die ist nicht weit weg“, betonte Ries. In der Ukraine sind alle einbezogen zur Verteidigung ihres Landes, sei es an der Waffe oder in den sozialen Medien, egal ob wehrhaft oder verbal. „Sie brauchen unsere Unterstützung beim Friedenskampf eines überfallenen Volkes. Die Putins dürfen diesen Krieg nicht gewinnen“, wurde Ries leidenschaftlich. Gemeinschaft pflegen, generationenübergreifend Dialog finden, miteinander nicht gegeneinander und sich anstrengen, damit die nachfolgende Generation noch eine gute Zukunft hat.

Auch der Kreisvorsitzende des Bayerischen Soldatenbundes (BSB), Armin Zwingmann betonte, dass der BKV und der BSB für Frieden und Traditionen stehen. Gleiche Ziele und den gleichen Sinn des Denkens zeichnen sie aus.

Das Schlusswort kam vom stellv. Bezirksvorsitzenden Georg Spindler. Auch er betonte immer wieder, dass Wallfahrten eine Demonstration für den Frieden sind. Gerade in der heutigen Zeit sei dieses Eintreten für Frieden immer wichtiger. „In Europa kennen die meisten nur die Demokratie und den Frieden, beten wir dafür, dass es so bleibt, rütteln wir die Politiker wach. Aber oft ist es auch erforderlich, die demokratische Grundordnung durch Waffenlieferungen zu erhalten“, meinte Spindler. Der BKV und seine Vereine sind keine Kriegstreiber, sie haben das Erbe der Väter übernommen und stehen für den Frieden ein, nie mehr Krieg sondern Frieden für die ganze Welt. Mit dem Wahlspruch „In Treue fest für Gott, Heimat und Vaterland“ schloss Georg Spindler die Versammlung.