Zum siebten Mal
Nurn – Zum siebten Male nach einer zweijährigen Corona-Zwangspause machten sich Gläubige der katholischen Kuratie Nurn auf den Weg zur Gnadenmutter nach Steinwiesen.
Sicherlich ist diese Wallfahrt ob ihrer Entfernung von rund fünf Kilometern nicht mit so manch anderer Pilgertour zu vergleichen. Doch schließlich steht nicht die Länge des Weges, sondern das Ziel, nämlich die Gnadenmutter Maria in der Pfarrkirche St. Mariae Geburt, im Vordergrund.
Der Weg führte die singenden und betenden Wanderer ab der Nurner St. Michaels-Kirche den Ködelweg hinab zur Staatsstraße und von hier auf dem parallel dazu verlaufenen Fußgängerweg über die Industriestraße zum Cafe Kuhnlein. Hier wurden die Teilnehmer, zu denen auch Mütter mit Kinderwagen gehörten, von Pfarrer Richard F. Reis und den Ministranten sowie dem Musikverein Nurn empfangen und auf den restlichen Weg zum Steinwiesener Gotteshaus begleitet. Bei der anschließenden Eucharistiefeier erinnerte der Geistliche daran, dass vom 16. bis 18. Jahrhundert Wallfahrten nach Steinwiesen aufblühten. Da sie heute nur noch lokale Bedeutung hätten, wäre es umso erfreulicher, wenn die Nurner ihre Tradition fortsetzen würden. Während Sabine Klug und Katharina Deuerling, die bereits die Leitung auf der Strecke übernommen hatten, Fürbitten verlasen, trug Pfarrgemeinderatsvorsitzender Josef Schuberth die Lesung vor und dankte den Mitwirkenden. Nach der offiziellen Feierstunde schloss sich im Pfarrsaal ein gemütliches Beisammensein mit Imbiss an.
Den Aufzeichnungen des Kronacher Buchautors und Historikers Hans Pfreundner ist zu entnehmen, dass es sich bei dem Gnadenbild im Steinwiesener Andachtsort um die älteste und wichtigste Plastik innerhalb der Ausstattung der Kirche handelt. Zu diesem Gnadenbild war lange Zeit eine Marienwallfahrt im Gange. Die Steinwiesener Kirche würde mit ihrer Gründungslegende gleichsam das „Maria Maggiore“ des Frankenwaldes darstellen. Die Maria des Gnadenbildes neigt ihr Haupt liebevoll nach links dem Kind zu, das sie auf ihrem linken Arm trägt. In der rechten Hand hält sie einen Opferteller, auf den die Pilger ihre Gabe legten. Das alte Gnadenbild hat später die heutige barocke Umrahmung erhalten. hf. / Hans Franz