60 Jahre im Dienst seiner Belegschaft

03. Juli 2025: Das Wohl der Mitarbeiter liegt Rainer Kober seit Beginn am Herzen – nicht nur Chef, sondern auch Freund
Alle waren gekommen – Rainer Kober (Mitte mit dem Goldbarren) inmitten seiner Belegschaft (Foto: S. Deuerling)

Steinwiesen, sd. Wer hätte vor 60 Jahren, am 1. Juli 1965 daran gedacht, dass der neue Vertriebsleiter des Werkes Steinwiesen der Rauschert GmbH nach dieser langen Zeit in seiner Firma so ein großes Ansehen genießt? Rainer Kober stand damals vor großen Herausforderungen. Zwar hatte er Porzellanerblut in den Adern, denn sein Urgroßvater Paul Rauschert hatte die Porzellanfabriken aufgebaut, diese Werksleitung war dennoch ein großer Einschnitt in sein bisheriges Leben.  Als die Umsätze einbrachen, suchte er nach neuen Produkten und wurde mit der Marke „Funny Design“ marktführend. Arbeitsplätze vor Ort zu sichern, das war von Anfang an sein Bestreben. Für Rainer Kober war niemand nur „irgendeine Nummer“, sondern ein Mitglied „seiner“ Rauschertfamilie. 1976 führte er den Geschäftsbereich Verfahrenstechnik ein, daraus wurde die Firma RVT, die in gute Hände überging und nun ihren Sitz in Marktrodach hat. Als das Werk Steinwiesen 2005 vor der Schließung stand, wagte Rainer Kober einen Neuanfang mit der Marke „Kober alive“, einer Produktlinie mit hochwertigem Designerporzellan. Heute arbeiten bei der Firma Kober Porzellan 75 Mitarbeiter, die Spezialisten sind für ganz besondere Produkte aus dem edlen Rohstoff Porzellan. Von rationell hergestellten Großserien bis hin zu handgefertigten Einzelstücken ist Kober ein zuverlässiger Lieferant. Alles wird in Eigenregie hergestellt, mit eigenem Formen- und Maschinenbau, Brennerei usw.

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Fleißig war Rainer Kober immer, hier ein Bild in den 80er an seinem Schreibtisch. (Foto: privat)

Doch was ist Rainer Kober für ein Mensch?
Dass er nicht nur der „große Chef im großen Büro“ ist, das bewiesen die Mitarbeiter bei einer kleinen Feierstunde zu seinem 60-jährigen Betriebsjubiläum. Unter der Regie von Caro Neubauer und ihrem Team wurde im Geheimen geplant und gehofft, dass nicht zu viel durchsickern wird. Denn man hatte sich schon ein paar Überraschungen ausgedacht. Und so kam der Chef ganz vorsichtig in den Werkshof, um zu schauen, was los war. Eine lange Schlange von Gratulanten hatten sich eingefunden, alle Mitarbeiter trotzten der Hitze, um ihm zu gratulieren. Mit Bildern aus den letzten sechs Jahrzehnten und Blumen, denn Rainer Kober liebt bunte Blumen. Deshalb gab es auch 60 davon für 60 bunte Jahre. Viel Gelächter, Herzlichkeit und ein klein wenig Wehmut, aber auch Freude darüber, dass „seine“ Mannschaft stets hinter ihm stand. So wie er immer hinter ihnen gestanden hatte. Das machte Geschäftsführer Benjamin Kube deutlich, als er in seiner Laudatio davon sprach, dass Rainer Kober immer das Wohl seiner Mitarbeiter im Sinn hatte. Arbeitsplätze wollte er erhalten, er war nicht nur Chef um Chef zu sein, sondern auch um für die Menschen zu sorgen, die bei ihm Arbeit gefunden haben. Sie sollten sich gut aufgehoben fühlen. Miteinander und füreinander arbeiten, das war und ist seine Devise. Und seinen berühmten Schlachtruf „Attacke“, wenn es darum geht, was zu bewegen, den kennt jeder in der Firma und im Ort. Für Betriebszugehörigkeit gibt es Goldbarren, sie sind normalerweise klein und einige Gramm leicht. Auch für Rainer Kober hatte Benjamin Kube so einen Goldbarren, aber überdimensioniert und sicher nicht aus Gold, doch mit dem Schriftzug „60 Jahre Attacke“ zum 60-jährigen Betriebsjubiläum.

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Eine lange Schlange der Belegschaft hatte sich zum Gratulieren gebildet. Rainer Kober (re) scheint sich sichtlich zu freuen.

Es gibt nicht viele Beispiele dafür, dass Rainer Kober einmal sprachlos ist, aber an diesem Vormittag hatte er doch ein wenig zu schlucken. 60 Jahre, das waren für ihn 60 Jahre Verantwortung, Visionen und Herausforderungen. Aber auch Verbundenheit, Teamarbeit und Verlässlichkeit. 60 Jahre Mut, Arbeitsplatzsicherung und Kompetenz, aber auch Bescheidenheit, Leidenschaft und die Liebe zum Porzellan. Es gibt noch viele Schlagworte, die auf den Unternehmer zutreffen, aber eines hat er von Anfang an gehabt, Entschlossenheit, es hat immer Wege gegeben weiterzumachen. Der entscheidende Punkt für ihn war, dass Arbeit ist nicht nur Arbeit ist, sondern auch Freude. Sie gehört zum Leben wie Feiern, Freunde und Zusammensein. Und all das hat Rainer Kober verwirklichen wollen in den letzten 60 Jahren. Wenn man „seine“ Belegschaft so anschaut, scheint es ihm auch ganz gut gelungen zu sein.

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Geschäftsführer Benjamin Kube (re) überreicht an Rainer Kober den „Goldbarren“ zum 60jährigen Jubiläum unter dem Titel „60 Jahre Attacke“.