Die närrische Putzfraa Ines Procter begeistert mit ihrem Soloprogramm „I don‘t kehr!“

03. November 2025: Vollbesetzte Halle nun „komplett sauber“.

Putzphilosophie

Ob Putzen wirklich nötig ist und ob man es manchmal nicht lieber bleiben lassen sollte, darüber philosophierte die närrische Putzfraa Ines Procter in der neuen Kulturhalle in Steinwiesen. Z. B. sollte man die Fenster nur putzen, wenn man schöne Nachbarn hat. Der Schock könnte zu groß sein. Besser ist es, sich an die Anweisungen aus der Kinderzeit zu halten: „Hände weg vom Putzschrank“, was Ines heute noch gerne beherzigt.

Nach einer erfrischenden Gesangseinlage lehnten sich vor allem die Mütter seufzend zurück und lauschten den innigen Worten von Ines, die die schlimmste Zeit im Leben einer Mutter beschreibt: Nämlich dann, wenn die endlich ausgezogenen Kinder wieder heimkommen. Jetzt wissen sie alles besser, benehmen sich, als wären sie die Mutter und stehen mit gezücktem Zeigefinger an der Tür, wenn man nach einer feucht-fröhlichen Nacht endlich das Schlüsselloch gefunden hat.

Vor allem an diesen Tagen, an denen man locker flockig in den Tag startet und die Milch die gleiche Idee hat, da weiß man gleich, heute wird das nix. Da hilft nur eine „Happy Uhr-Zeit“ mit Aperol, so wie im Lied „1000 Aperol – und niemals war ich so voll!“.

Dating im Alter

Doch wer Ines Procter bucht, der bekommt nicht nur die Putzfraa, sondern auch eine Dame, die sich „in der Welt auskennt“. Und da gibt es so einiges zu berichten. Ein Beispiel ist der „Mittelspurschleicher“, den Ines Procter genauso gern mag wie veganes Essen oder trübselige Menschen. Dieser ist massiv verbreitet, da die Meinung "Rechts fahren nur die LKWs" wild um sich greift. „Das sind Fake-News, man darf auch rechts (fahren)" und über diese Problematik gab es auch ein Lied.

Doch es gibt Wichtigeres im Leben - "Dating im Alter" zum Beispiel. Wobei, das erfordert viele Vorbereitungen. Am besten haben es Frauen 50+ auf Festen wie dem Oktoberfest, da zieht man Dirndl an und kann drunter viel verstecken. Es gibt Ü50 Partys, aber bei solchen Resterampen gibt es nicht viel zu gewinnen, auch bei online-Dating wird zu viel gelogen. „Mann und Frau haben eben verschiedene Vorstellungen. Wenn man jung ist will der Mann keine und die Frau eine feste Beziehung. Aber im Alter ist es anders, Frauen wollen ihre Ruhe, Männer einfach irgendwo unterkommen."

Etwas zum Mit- und Nachdenken

Neben den vielen Highlights, über die alle im Saal herzhaft lachen konnten, gab es auch einige leise, nachdenkliche Töne von der Bühne herab. Der Zusammenhalt unter den Frauen, der oftmals nicht da ist, weil man stutenbissig ist oder weil gilt, immer besser, stärker und schneller zu sein, als die anderen - immer mit der Angst, nicht mithalten zu können. Mit Humor geht das alles viel einfacher, denn wer Humor hat, der hat auch Verstand. Sich nicht verbiegen, nicht soviel nachdenken und am Humor arbeiten, denn „Lachen ist die schönste Art, Zähne zu zeigen."

Zu Beginn dieses humorvollen Abends hatte der Vorsitzende der Faschingsgesellschaft, Sven Schuster die Besucher in humorvoller Art begrüßt und gleich mit unbarmherzigen Witzen eingedeckt. Für Putzfraa Ines Procter hatte er nur lobende Worte und mit dem Präsidenten des Fastnacht-Verbandes-Franken, Marco Anderlik, und Bürgermeister Gerhard Wunder konnte er hochrangige Narren in der Kulturhalle Steinwiesen begrüßen. Er machte auch gleich Werbung für die Büttenabende am 30. und 31. Januar 2026, wo man als Stargast den Kabarettisten Klaus Karl-Kraus (KKK) erwarten werde.

Die Bewirtung der Veranstaltung hatte die Faschingsgesellschaft übernommen, mit lauter Putzfraan an der Essenstheke, hübschen Mädchen der Garde an der Bar und den feschen Zeremonienmeistern in der Garderobe. Im Ausschank standen einigermaßen ansehnliche Männer, sodass niemand Hunger und Durst leiden musste.