Tanklöschfahrzeug 4000 offiziell übergeben und unter den Segen Gottes gestellt
Das Fahrzeugkonzept der Freiwilligen Feuerwehr Steinwiesen, das man 2016 im Gemeinderat vorgelegt hatte, ist nun mit der Weihe des dritten Fahrzeuges TLF 4000 abgeschlossen. Bereits 2019 wurde ein LF 10 und 2022 das HLF 20 in Dienst gestellt. Mit dem TLF 4000 ist man nun für die Zukunft gerüstet.
Kirchliche Segnung
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ – dieser Leitspruch gilt, Gott und der Nächste ist eine Einheit und gerade deshalb soll, ja darf nicht auf den Herrgott verzichtet werden. „Es ist immer wieder etwas Schönes, wenn man Fahrzeuge, Geräte und Mannschaft unter den Schutz Gottes stellen kann“, betonte Pfarrer Richard Reis bei der offiziellen Übergabe und Segnung des neuen Tanklöschfahrzeuges TLF 4000. Es sei heutzutage nicht mehr selbstverständlich, dass man den Segen des Allerhöchsten erbittet, ihn sozusagen mit ins Boot nimmt und dadurch auf seine Hilfe hoffen kann. Im Psalm 129 heißt es: „Der Herr segne euch, wir segnen euch im Namen des Herrn“ und so können alle gewiss sein, dass Gott dabei ist, bei Einsätzen und Übungen, sein Segen ruht auf Fahrzeug und Mannschaft. Er ist immer dabei, denn das neue Feuerwehrauto wurde nicht zum Spaß angeschafft, sondern um für die Bürger da zu sein, gemäß einem Leitsatz der Feuerwehr „Retten, Bergen, Löschen, Schützen“. Pfarrer Reis segnete auch die Nutzer, die Feuerwehrleute, wünschte ihnen allzeit Gute Fahrt und dass sie immer wieder gesund heimkommen werden. „Gottes Segen möge euch begleiten und alle, die ihr im Herzen tragt“, schloss der Geistliche.
Nach der kirchlichen Weihe konnte Mario Tauber vom Magiruswerk den Schlüssel offiziell an Bürgermeister Gerhard Wunder und die Kommandanten der Feuerwehr Steinwiesen, Kerstin May und Dominic Welscher übergeben. Er betonte die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren und die Beschaffung aller drei Fahrzeuge.
„Wir sind stolz, das Fahrzeugkonzept der Feuerwehr Steinwiesen umsetzen zu können, das man uns bereits 2016 vorgestellt hat“, bewundernd schaute Bürgermeister Gerhard Wunder bei seiner Begrüßung auf den neuen „Tanker II“, das TLF 4000, der nun offiziell in Dienst gestellt wurde. Der damalige Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger hatte ein Fahrzeugkonzept für den Landkreis erarbeitet, bei dem acht Tanklöschfahrzuge stationiert werden sollen. Eines davon in Steinwiesen. Drei baugleiche Fahrzeuge wurden auf den Weg gebracht, neben Steinwiesen noch Tettau und Petzenstein. Bei der Finanzierung konnte deshalb ein Zuschuss des Landkreises sowie ein Zuschuss der Regierung erwirkt werden. Einnahmen durch den Verkauf des alten TLF kamen noch hinzu, sodass von den Gesamtkosten von 335.000 Euro letztendlich knapp 90.000 Euro als Eigenanteil für den Markt Steinwiesen übrigblieben. Wie Bürgermeister Wunder ausführte, war man Landrat Klaus Löffler dankbar, dass es einen guten Landkreiszuschuss gegeben hat, da das Fahrzeug ja auch für überörtliche Einsätze eingesetzt wird. Somit hat der Markt Steinwiesen in den letzten 10 Jahren sehr viel für den Feuerschutz und insbesondere für Fahrzeuge investiert und zwar in allen Ortsteilen. Seit 2014 waren dies 1,3 Mio Euro, davon 790.000 Euro Eigenanteil. Doch was wären diese Anschaffungen ohne die Männer und Frauen, die sich für die Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen ehrenamtlich engagieren, denn eines ist klar, ohne sie wäre der Schutz der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet.
Stolz auf Fahrzeug und Mannschaft
Die vielen Planungen, Besichtigungen, Besprechungen und Gedanken haben sich gelohnt, der neue „Tanker II“, das TLF 4000, ist nun offiziell Teil des Fahrzeugparks der Feuerwehr Steinwiesen. Und darauf war Kommandantin Kerstin May stolz, ebenso wie auf ihr Team und ihre Mannschaft, die sich immer wieder auf neue Fahrzeuge einstellen mussten, neue Techniken und Ausstattungen. Dieses Tanklöschfahrzeug 4000 hat einiges zu bieten. Eine komplette Beladung für Waldbrandeinsätze, die immer mehr werden, 4000 l Wasser und 500 l Schaummittel für den Löschangriff, einen eingebauten Stromgenerator, Umfeldbeleuchtung und Lichtmast. Eine Mini-Chiemseepumpe für mögliche Hochwassereinsätze wurde ebenfalls verlastet. Kommandantin May zeigte auf, dass der Markt Steinwiesen für die drei Fahrzeuge seit 2019 ca. 500.000 Euro an Eigenmittel aufgewendet hat. Das hört sich viel an, aber wenn man von einer Nutzungsdauer von 20 Jahren ausgeht, kommen gerade mal 2 Cent pro Tag auf jeden Einwohner. Und das sollte der Feuerschutz auf jeden Fall wert sein. Sie dankte auch dem Feuerwehrverein, der immer bereit ist, die aktive Wehr durch Spenden und Arbeitsleistung zu unterstützen. So wurden hier in den letzten 30 Jahren über 140.000 Euro vom Verein für Fahrzeuge und das Gerätehaus investiert. Ebenso dankte sie allen Bürgern, Firmen und Geldinstituten für die immer offenen Ohren und Spenden. Das Projekt „Fahrzeugbeschaffung“ ist nun abgeschlossen, die reibungslose Zusammenarbeit mit Bürgermeister Gerhard Wunder und Kämmerer Rainer Deuerling verdient ein großes Dankeschön. Genauso wie die Unterstützung des Landkreises mit Landrat Klaus Löffler und der Kreisbrandinspektion, hier besonders durch Ehrenkreisbrandrat Joachim Ranzenberger, ohne die das Projekt TLF 4000 sicher nicht durchführbar gewesen wäre.
Grußworte
„Im Landkreis Kronach hält die Blaulichtfamilie zusammen, ohne Menschen, die für andere da sind, die sich ehrenamtlich engagieren, könnten so manche Aufgaben nicht erfüllt werden“, das betonte Landrat Klaus Löffler. Und deshalb wird nicht nur gelobt, sondern auch die Initiative ergriffen und in die Ausstattung und Ausbildung investiert. So wie nun mit dem Brandschutzkonzept und der Beschaffung der TLF 4000 im gesamten Landkreis. Steinwiesen und Tettau sind ausgerüstet, es werden nun Teuschnitz und Stockheim folgen. „Wir im Landkreis werden unserer Verantwortung gerecht, da sind wir uns im Kreistag vollkommen einig. Nur miteinander können wir den Landkreis gestalten und in eine gute Zukunft führen“, so Löffler.
Im Namen der Kreisbrandinspektion gratulierte Kreisbrandrat Frank Fischer zum neuen Fahrzeug. Er ging darauf ein, dass gerade bei Waldbränden diese großen Einsatzfahrzeuge notwendig sind, die Wasserknappheit der Flüsse mache sich im Sommer immer mehr bemerkbar. Einen Dank für die gute Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Beschaffung der TLF 4000 richtete der Kommandant der Feuerwehr Tettau, Christan Wick, an das Feuerwehrteam aus Steinwiesen mit Kerstin May an der Spitze. Allzeit gute Fahrt und ein immer wieder gutes Nach-Hause-Kommen wünschte die Abordnung aus Tettau.
Die Umrahmung der Feierlichkeiten hatte der Musikverein Steinwiesen unter der Leitung von Paula Smettane übernommen, der auch danach noch einige Musikstücke zum Besten gab. Zahlreiche Abordnungen der anderen Hilfsorganisationen, Ortsteilfeuerwehren und Ortsvereine nahmen an der Segnung teil.
