Weltgebetstag der Frauen 2024 in Steinwiesen

04. März 2024: Das Gebet für den Frieden stand an erster Stelle.
Das Weltgebetstagsteam aus Steinwiesen und der schöne Gottesdienstschmuck. V.li.: Gisela Schmermer, Steffi Kolb, Claudia Völk, Michaela Mattes, Ingrid Renk, Kathrin Gremer-Schneider, Simone Michel, kniend Paula Smettane (li) und Marie Schneider

Steinwiesen, sd. Frieden – ein Wort, das oft einfach so daher gesagt wird. „Gib Frieden“ heißt es, wenn ein Kind quengelt. „Seid friedlich“ – so sagt man, wenn sich zwei streiten und „wenn es nur endlich Frieden auf der Welt gäbe“, so seufzen meist ältere Menschen, die Leid und Krieg am eigenen Leib erfahren haben. Doch Frieden kann es nur geben, wenn er gewollt ist. Friedlich miteinander leben, sich gegenseitig respektieren, andere Meinungen gelten lassen und auch mal nachgeben – all das gehört dazu. Und da ist es egal, ob man „Yarabba ssalami“ oder „Shalom aleichem“ sagt, beides bedeutet das Gleiche: „Frieden für alle“.

In diesem Jahr wurde die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag von christlichen Frauen aus Palästina erstellt. Niemand hätte daran gedacht, dass er schließlich im Schatten eines furchtbaren Konfliktes gebetet werden muss. Kein einfaches Unterfangen, so stellen es Ingrid Renk und Claudia Völk vom Weltgebetstagsteam aus Steinwiesen bei ihrer Einleitung dar. Die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, die Not der Geiseln und der Flüchtenden in Nahost ist überall spürbar. Als die palästinensischen Frauen 2017 ausgewählt wurden, die Liturgie für 2024 zu erstellen, konnte niemand ahnen, wie schwer das werden würde. Doch ist es nicht bezeichnend, dass ausgerechnet in diesem Jahr das Motto lautet „---durch das Band des Friedens“? Auch wenn derzeit der Frieden im Heiligen Land wie eine Illusion scheint, an dieser Vision will die Weltgebetstagsbewegung festhalten. Wann, wenn nicht jetzt, sollten christliche Frauen aller Konfessionen sich weltweit zu inständigem Bitten um Frieden versammeln? Und genau deshalb wurde rund um den Globus für den Frieden weltweit gebetet, auch in Israel und Palästina. Für einen Frieden, der mit Gerechtigkeit und Vergebung einhergeht und Lebensperspektiven für alle Menschen in der Region eröffnet.

In Steinwiesen wurde der Weltgebetstag im kath. Pfarrsaal gefeiert. Kerzen erleuchteten den Raum und tauchten ihn in ein warmes Licht, Das Weltgebetstagslogo zierte zusammen mit einem Olivenbäumchen die als Strom ausgebreiteten Tücher. Auf diesen hatten sich Friedenstauben aus Papier niedergelassen. Viele Frauen hatten sich eingefunden, mitzubeten und mitzusingen für den Frieden und für die Christinnen in Palästina. In allen Liedern und Texten, sowie den Erzählungen palästinensischer Frauen wurde deutlich, dass der Gebetstag 2024 eine Demonstration für den Frieden ist, eine Demonstration für Menschlichkeit und für Gerechtigkeit. Vor allem in den Fürbitten wurde dies deutlich. Es wurde für alle gebetet, für Palästinenser und für Israelis, für Frauen und Männer, für Flüchtende und Vertriebene. Es wurde für gleiche Rechte, Religionsfreiheit, Bewegungsfreiheit und freie Meinungsäußerung gebetet, für die Hoffnung auf Dialog und Versöhnung. „Herr, lass alle Menschen, gleich welcher Religion, gleich welcher Nationalität, in friedlichem und respektvollen Miteinander leben“, betonten die Frauen. Das gemeinsame Vater unser führte alle anwesenden Frauen noch enger zusammen und nach dem gemeinsamen Segensgebet konnte man sich bei guten Gesprächen mit kleinen Köstlichkeiten stärken.