Bürgerversammlung in Steinwiesen

19. November 2025: Barrierefreiheit und das Schwimmbad waren Anlass für Anfragen und Beschwerden in Steinwiesen

Steinwiesen, sd. Bürgerversammlungen sind in der Regel meistens nicht so gut besucht wie man es sich eigentlich wünscht. Nicht in diesem Jahr, im Pfarrsaal in Steinwiesen gab es so gut wie keinen freien Stuhl mehr. Es scheint, dass sich die Bürger doch langsam wieder für die Gemeindepolitik interessieren. Mit kleineren aber auch größeren Anliegen begannen dann auch die Anfragen an den Bürgermeister. Sebastian Müller fragte an, ob man am Ende des neuen Radweges vom Erlebnisbad zur Ortsmitte bei der Kreuzung zur Silberbergstraße nichts machen kann, um die Geschwindigkeit zu reduzieren, sowohl bei Autos als auch Fahrrädern. Es ist eine sehr gefährliche Stelle. Bürgermeister Gerhard Wunder versprach, dass man hier die Möglichkeiten prüfen werde.

Ein wichtiges Thema sprach Hildegard Michel an, die Barrierefreiheit in Teilen des Ortes. Es sei gut, dass viel in Steinwiesen getan wurde, aber im Bereich Barrierefreiheit ist noch Luft nach oben. Ein leidiges Thema sei die Kreuzung Bahnhofstraße beim ehemaligen Gasthof Post. Hier sei es besonders schwierig, mit einem Rollstuhl über das Pflaster zu kommen. Sie regte an, hier eine Querung mit glatten Platten anzulegen, wie es in Kronach auch gemacht wurde. Außerdem gibt es Probleme, beim neuen Radweg weiterzukommen, da hier ein Absatz angelegt wurde, den ein Rollstuhlfahrer allein nicht überwinden kann. Es solle doch mehr darauf geachtet werden, wenn neu gebaut wird. Hier entgegnete Gerhard Wunder, dass bei Baumaßnahmen immer der Behindertenbeauftragte des Landkreises gehört wird, wenn er sein Okay gibt, dann wird so gebaut. Man werde aber prüfen, ob bei der Kreuzung etwas gemacht werden kann. In diesem Zusammenhang meinte Frank Wunder, man solle halt betroffene Personen mit ins Boot holen. Gerhard Wunder betonte aber, man müsse sich schon auf die Beauftragten verlassen können und außerdem sind viele Auflagen und Vorschriften da, die erfüllt werden müssen. Rolf Menke gab zu bedenken, dass es manchmal eben verschiedene Kriterien für Menschen mit Handicap gebe, Rollstuhlfahrer und Blinde z.B. bräuchten verschiedene Anforderungen.

Ein großes Thema war das Schwimmbad. Für Tamara Wunder ist es wichtig, alle Leute aus der Großgemeinde ins Boot zu holen. Momentan sei das Bad gerade für Nichtschwimmer und Kinder nicht sehr attraktiv, man gehe lieber woanders hin. Man könne Ideen sammeln, evtl. in einem Briefkasten, wie er am neuen Radweg aufgestellt war. Man wisse eigentlich nicht, was genau in diesem Bereich läuft. Hier hielt Bürgermeister Wunder dagegen, denn man habe schon die Bürger mit ins Boot genommen, besonders die DLRG, die ihre Ideen und was sein muss, eingebracht haben. Die Planung läuft, man warte auf die Genehmigung der Förderung, ohne diese könne man sich eine Sanierung nicht leisten. Außerdem wurde dieses Thema in den Gemeinderatsitzungen behandelt, jeder hätte sich da informieren können, im Rathaus könne man sich auch informieren lassen.

Den schlechten Empfang von Rundfunkgeräten sprach Ralf Höhn an und regte an, evtl. den Fernsehturm nutzen zu können, um da Abhilfe zu schaffen. Dieses Anliegen gebe man an die Telekom weiter, sagte Wunder. Den Schotterweg zwischen Feststoudl und Sandplatz in Neufang sprach Pawlos Ioannidis an, er sei sehr in Mitleidenschaft gezogen und solle doch vor dem Winter wieder in Ordnung gebracht werden. Hier soll sich der Bauhof mal umschauen und sehen, was auf die Schnelle zu machen ist, so die Antwort des Rathauschefs.

Ein Ärgernis im Zuge der Verlegung von Stromleitungen durch das Bayernwerk sprach Michael Rüger an. Im Bereich Gries und Flößerstraße sind diese nur 20cm neben den Wasserleitungen verlegt. In Richtung Baierswehr wurden die Wasserleitungen sogar teilweise einbetoniert gefunden. Es sei nicht immer möglich, viel Abstand zwischen den Leitungen zu lassen, meinte Bürgermeister Wunder, wenn die Straße einfach zu schmal ist. Man versuche, so gut zu steuern wie möglich, aber immer gehe das nicht. Auch Basti Rohr ging auf diese Baumaßnahme ein. Er fragte nach, wann die aufgefrästen Stellen wieder asphaltiert werden, die Fräskanten sind nicht gerade gesund für die Autos und auch Fußgänger. „Die machen ein paar Meter zu, dann sind sie schon wieder weg“, bemängelte Rohr. Auch hier versprach Wunder eine Nachfrage beim Bayernwerk

Lukas Richter informierte darüber, dass am Katzensteg der Putz bröckelt und die Bretter verzogen sind. Dies wurde an den Bauhof weitergegeben. Es gab auch Lob von Kathrin Gremer-Schneider, die dem Bauhof dankte, dass so schnell und unkompliziert der Salzkasten am Ebitzberg aufgestellt wurde. Pawlos Ioannidis dankte Bürgermeister Gerhard Wunder für den tollen Rückblick in Bildern über die 30 Jahre seiner Amtszeit und Wieland Beierkuhnlein lud zu den Treffen von Steinwiesen aktiv an jedem ersten Dienstag im Monat im Koberhaus ein. Zuletzt bedankte sich zweiter Bürgermeister Frank Hauck angesichts der wahrscheinlich letzten Bürgerversammlung in Steinwiesen als Bürgermeister bei Gerhard Wunder für die gute Arbeit in den vergangenen 30 Jahren in der Großgemeinde, wofür der noch amtierende Rathauschef viel Applaus bekam.

Bereits im Vorfeld der Bürgeranfragen hatte Bürgermeister Gerhard Wunder die zahlreichen anwesenden Bürger mit Informationen bezüglich der Gemeindepolitik versorgt.

Mit einem Jahresrückblick begann Bürgermeister Gerhard Wunder die Bürgerversammlung. Zahlreiche Ehrungen örtlich und überörtlich erhielten aktive Bürgerinnen und Bürger, das 150jährige Jubiläum der Feuerwehr Steinwiesen, die Landschaftssäuberungsaktion und die Verschönerung durch Graffiti des Süßahauses hinterlassen positive Spuren. Zum Schluss seiner Präsentation zeigte Wunder noch Bilder aus seiner langen Amtszeit, mit viel Prominenz, Schlagzeilen und Anekdoten.

Zahlreiche Projekte wurden in 2025 angestoßen oder bereits vollendet. Beginnen soll im Dezember der Neubau der Ankerbrücke, hier wird auch der Stauraumkanal mit gebaut, sodass sich bei einer Gesamtsumme von 1.200.000 Euro für die Gemeinde ein Eigenanteil von 525.000 Euro ergibt. Die Sanierung des Freibades will man angehen, hier muss aber der Förderbescheid abgewartet werden, denn bei einer Bausumme von 4,5 Mio Euro kann dies nur durch eine hohe Förderung ermöglicht werden. Beim Feststoudl in Neufang steht der Antrag auf Umbaumaßnahmen, um die Besucherzahl erhöhen zu können, auch hier steht der Förderbescheid noch aus, geschätzte Baukosten 500.000 Euro. Die Sanierung der gemeindlichen Mietwohnungen, der Ausbau der Blumenstraße und am Gries sowie die Sanierung von Kanal- und Wasserleitungen stehen ebenso auf dem Programm wie der Neubau der Griesbrücke. Das Gigabitprogramm mit Glasfaserausbau ist angelaufen, auch hier beträgt der Eigenanteil knapp 500.000 Euro Es gibt so einige Herausforderungen wie die Grundversorgung, Geschäfte, Betreuungseinrichtungen und ärztliche Versorgung zu erhalten. Aber auch die Eigeninitiative und aktive Bürgerarbeit zu fördern.

Daten und Fakten
Einwohnerzahlen Markt Steinwiesen: Steinwiesen Ort 1799, Neufang 687, Birnbaum 324, Nurn 419 und Schlegelshaid 82, Gesamt 3311. 8 Geburten standen 34 Sterbefälle zum Stand 21.10.2025 gegenüber.

Haushalt 2025: Gesamthaushalt ca. 13,3 Mio Euro, Schuldenstand 3 Mio Euro, hier wurden seit 2015 fast 3,5 Mio Euro Schulden abgebaut.

Tourismus: Hier steigen die Zahlen wieder an, ebenso bei den Besucherzahlen im Erlebnisbad, hier gehen die Zahlen kontinuierlich nach oben, besonders wegen der Hotelgäste und des sehr gut angenommenen Saunabereiches. Jährlich gebe man hier einen Zuschuss von 450.000 Euro, aber das sei es wert und man wolle das Erlebnisbad auf jeden Fall erhalten.

Kindergärten und Schulen: Für die beiden Kindergärten bringt der Markt Steinwiesen ca. 450.000 Euro auf. Die Grundschule ist mit 5 Klassen der Schuljahre 1 – 4 und 112 Kindern gesichert

Bürgermeister Gerhard Wunder dankte allen, die sich in der Gemeinde engagieren. Die „Gemaa“ alleine schafft nicht alles, der Bürger muss hier mitreden und mitmachen können, um seine Heimat gemeinsam zu gestalten und Lebens- und Liebenswert zu machen. „Zusammenhalt und eigene Stärken erkennen und das Selbstwertgefühl der Bevölkerung stärken, das ist das Ziel“, schloss das Gemeindeoberhaupt die Bürgerversammlung.