150 Jahre Soldatenkameradschaft Neuengrün-Schlegelshaid im kleinen Rahmen gefeiert
02. Juni 2025: Günther Blumenröther erhält das Verbandskreuz in Silber – zahlreiche Mitgliederehrungen durchgeführt
150 Jahre Soldatenkameradschaft Neuengrün-Schlegelshaid – das sind 150 Jahre wechselhafte Geschichte, das sind Kriege, Friedenszeiten und Erinnerungen. Die Soldatenkameradschaft wurde 1875 unter dem Namen „Krieger- und Kampfgenossenverein Neuengrün und Umgebung 1875“ gegründet, wie es auf der aus dem Jahr 1886 stammenden Vereinsfahne geschrieben steht. Eine weitere Fahne wurde 1925 verbunden mit dem 50-jährigen Bestehen angeschafft, diese wurde bis 1988 bei weltlichen und kirchlichen Anlässen mitgetragen. Beim Zusammenbruch des Dritten Reiches hatte sie der Neuengrüner Johann Deuerling (Franzn-Hannla) versteckt, sonst wäre sie von den Besatzungsmächten sicherlich zerstört worden. 1988 schließlich wurde die heutige Fahne angeschafft und in einem Festakt geweiht.
Durch die Kriegsereignisse lag wie überall das Vereinsleben brach und kam erst 1954 mit der Wiedergründung als „Krieger- und Veteranenverein Neuengrün-Schlegelshaid“ wieder in Gang. Hierbei trugen sich 11 Teilnehmer des 1. Weltkriegs und 28 Teilnehmer des 2. Weltkriegs in die Mitgliederliste ein. Josef Schmidt aus Schindelthal und Fritz Pittroff aus Wellesberg führten lange Jahre den Verein, bevor 1984 der jetzige Vorsitzende Günther Blumenröther Fritz Pittroff ablöste. Durch diesen Generationenwechsel erlebte der Verein einen Aufschwung in der Mitgliederbewegung durch Reservisten der Bundeswehr und man hatte über 70 Mitglieder. Leider hat sich dies im Laufe der Jahre wieder geändert und so zählt die Soldatenkameradschaft im Jubiläumsjahr 37 Mitglieder. Erfreulich ist, dass in diesem Jahr mit David Wiedel endlich wieder ein junges Mitglied gewonnen werden konnte.
Ehrungen und Auszeichnungen
Das 150jährige Jubiläum wurde im kleinen Rahmen gefeiert, verbunden mit dem traditionellen Frühschoppen, den die Kameradschaft jährlich durchführt. Das Dorfgemeinschaftshaus in Schlegelshaid bot hier ein tolles Ambiente auf der Terrasse mit einem weiten Blick in die Höhen des Frankenwaldes bis hinüber ins Fichtelgebirge. Eine große Ehrung wurde Vorsitzenden Günther Blumenröther zuteil, der auf 41 Jahre im Amt zurückblicken konnte. Er erhielt aus der Hand von Stellv. Präsidenten, Bezirks- und Kreisvorsitzenden der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung (BKV), Gottfried Betz, für seine besonderen Verdienste um den Zusammenhalt der Kameradschaft und aktive Teilnahme das Verdienstkreuz in Silber.
Weitere Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft
| 20 Jahre | Rainer Günther, Freddy Schmitt, Detlef Weiss, Bernd Schmidt, Daniel Hoch, Daniela Wiedel, Michael Schütz |
| 25 Jahre | Helmut Klug, Peter Hänel |
| 30 Jahre | Jürgen Grebner, Rita Wiedel, Erich Mähringer, Jürgen Wiedel, Frank Kremer, Manfred Wiedel, Reinhold Schmidtx |
| 40 Jahre | Manfred Schmidt, Wolfgang Schuberth, Roland Gremer, Gerhard Blumenröther, Werner Gremer, Winfried Schmidt, Peter Schmitt, Hans Schmidt, Helmuth Müller, Edelbert Deuerling, Wolfgang Kremer, Gerhard Wiedel, Karl-Heinz Klier, Erich Kremer, Alfred Kremer, Reinhard Kremer |
| 50 Jahre | Wilfried Pittroff, Edelbert Stöcker, Ludwig Dietz, Günther Blumenröther |
Berichte und Grußworte
Bei seiner Begrüßung ging Vorsitzender Günther Blumenröther auf die Geschichte der Soldatenkameradschaft ein. Man sei auch aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben nicht wegzudenken, aber leider ist die Überalterung nicht schönzureden und man hoffe auf neue jüngere Mitglieder. Mit David Wiedel ist hier ein Anfang gemacht. Blumenröther gab auch einige Termine bekannt, so wolle man am kommenden Pfingstsonntag, 8. Juni, den großen Kameradschaftsabend der SRK Steinwiesen besuchen. Außerdem hat man vor, am 30. August eine Tagesfahrt ins Fichtelgebirge durchzuführen, vorausgesetzt es melden sich genügend Teilnehmer. Bis 22. Juni bitte entweder bei Wolfgang Kremer oder Günther Blumenröther melden.
Ein Grußwort sprach Stellv. Präsident, Bezirks- und Kreisvorsitzender der BKV, Gottfried Betz. Er ging darauf ein, dass er seit 40 Jahren mit Neuengrün verbunden ist, besonders durch die alljährliche Friedenswallfahrt. Er betonte, dass das Nachwuchsproblem fast überall bekannt ist, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Alle, die aktiv in der Kameradschaft mitarbeiten, sind jedoch Garant dafür, dass es weitergehen wird. „Macht weiter so, steht zur Kultur und bewahrt die Tradition“, schloss Betz.
Auch Steinwiesens Bürgermeister Gerhard Wunder gratulierte zum Jubiläum und meinte, man arbeite hier schon lange „Länder- bzw. Gemeindeübergreifend“ zusammen. Er bezeichnete die Kameradschaft als Vorbild, zu denen die Jugend aufschauen kann. Hier werde die Tradition aufrechterhalten, aber auch Erinnerungen weitergegeben, was Schlimmes war und wieder kommen kann. Für die Stadt Wallenfels war zweiter Bürgermeister Sven Hofmann auf die Höhen nach Schlegelshaid gekommen und überbrachte die Glückwünsche der Stadt. Er dankte vor allem Vorsitzenden Günther Blumenröther für 41 Jahre Vorsitzender. Mit dem Wunsch für eine friedvolle Zukunft, trotz Krieg in Europa, und der Hoffnung auf ein noch langes Bestehen und Überwindung der Nachwuchssorgen schloss Hofmann seine Ausführungen.