Ehrungen und Beförderungen standen beim Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Programm

16. Juni 2025: Staatliche Ehrungen durchgeführt.
Dominic Welscher und Dominik Beiergrößlein (2.+3.v.li) konnten den Dank, die Urkunde und das staatliche Ehrenzeichen in Empfang nehmen. Links Stellv. Landrat Gerhard Wunder, rechts KBR Frank Fischer. (Fotos: Susanne Deuerling)

Steinwiesen. (sd) Endlich war es soweit, in den sanierten Räumen des Feuerwehrgerätehauses konnten wieder Veranstaltungen stattfinden. Und so hatten die Kommandanten und Vorsitzenden zu einem Kameradschaftsabend eingeladen, der nicht nur Informationen, Ehrungen sondern auch Geselligkeit und Gemeinschaft beinhalten sollte. Nach einem Wasserschaden musste das Obergeschoss mit Saal und Teeküche komplett renoviert und hergerichtet werden. Viele Aktive und Funktionsträger haben in unzähligen Stunden einen Treffpunkt geschaffen, wo mit moderner Elektrik, neuen Fenstern, einer neuen Küche und vielem mehr die besten Voraussetzungen für die nächsten 40 Jahre gegeben sind. Berücksichtigt wurden auch die Aspekte wie Kinderfeuerwehr, Jugend usw. Unter der Koordination von „Bauleiter“ Andreas Klinger, der von Anfang bis Ende alles Bauliche koordiniert, geplant und umgesetzt hat, fielen keinerlei Kosten für Arbeitsleistung an. Lediglich die Arbeiten am Strom mussten von einer Elektrofachkraft ausgeführt werden. Der Feuerwehrverein steuerte ebenfalls finanziell dazu und so konnte mit 15.000 Euro die Gemeinde hier unterstützt werden. Das alles ist gelebter Bürgersinn, auf den die Feuerwehr Steinwiesen stolz sein kann.

Staatliche Ehrungen
Der Dienst in einer freiwilligen Feuerwehr ist kein Dienst im Rhythmus eines normalen Arbeitstages. Keine sechs-Stunden-Schichten, sondern bereitsein 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Bereit sein, zu helfen, zu löschen, zu bergen und zu schützen. Bereit sein, Freizeit zu opfern, um oftmals fremden Menschen zur Seite zu stehen. Sie sind es, die anpacken, sich ausbilden, die nachts aus dem Bett springen, Familie und Freunde alleine lassen, wenn der Melder klingelt. An diesem Kameradschaftsabend wurden zwei dieser „Helden des Alltags“ von Kreisbrandmeister Frank Fischer und Landratsstellvertreter Gerhard Wunder mit dem staatlichen Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Dominik Beiergrößlein war schon von klein auf immer zusammen mit seinem Vater Martin bei der Feuerwehr dabei und trat dann auch in die Jugendfeuerwehr ein. In der aktiven Wehr wurde er Maschinist und Atemschutzgeräteträger, ist immer zur Stelle und fester Bestandteil der Feuerwehr Steinwiesen.

Der zweite im Bunde ist Dominic Welscher. Er trat damals kurz vor dem 125-jährigen Jubiläum im Jahr 2000 in die Feuerwehr ein, war ebenfalls bei der Jugendfeuerwehr, wurde Maschinist und Atemschutzgeräteträger und schließlich Jugendwart. 2013 folgte der Gruppenführerlehrgang und 2019 wurde er zum weiteren stellvertretenden Kommandanten gewählt. Seit Januar 2025 schließlich leitet er als Kommandant die Freiwillige Feuerwehr Steinwiesen und ist federführender Kommandant der Großgemeinde. Sein aktuelles Projekt ist zusammen mit seiner Frau Nadine der Aufbau einer Kinderfeuerwehr.

Weitere Ehrungen im aktiven Bereich
Für 10 Jahre aktiven Dienst wurden Kevin Schwägerl, Pascal Ströhlein und Steffen Wunder mit dem Dienstaltersabzeichen ausgezeichnet.

Beförderungen
Befördert wurden zum Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau Michael Bieberle, Max Smettane und Lena Klinger, zum Oberfeuerwehrmann Kevin Schwägerl, Michael Wunder und Fabian Wunderlich.

Lehrgänge
Wichtige Lehrgänge absolvierten mit Erfolg Martin Göppner, Johannes Schneider und Jürgen Kämpfer (Maschinist für Löschfahrzeuge), Marcel Manzer und Max Schmermer (Leiter einer Feuerwehr), Lukas Richter, Johannes Schneider und Robin Wunder (Motorsägenführer).

Für stellvertretenden Landrat und Bürgermeister Gerhard Wunder ist die Feuerwehr Steinwiesen sehr gut aufgestellt, sowohl im Fahrzeug- als auch im Personalbereich. Das ist nicht selbstverständlich, aber durch den Aufbau aus Jugendfeuerwehr, die zu einer starken aktiven Wehr wird, ist das gesichert. Wenn man nun noch eine Kinderfeuerwehr aufbaut, die gleich hineinwachsen kann, um so besser. Wichtig ist, dass man die Gesellschaft und Gemeinschaft pflegt und gemeinsam Ideen entwickelt und sich austauscht. Was die Sanierung und Renovierung des Gerätehauses angeht, so hat die Gemeinde auch ihren Teil dazu beigetragen, was das Material betrifft, die Arbeit erfolgte in Eigenregie. Auch Kreisbrandrat Frank Fischer, der die Grüße und Glückwünsche der Inspektion überbrachte, war stolz darauf, zwei verdiente Männer zu ehren, die in der Feuerwehr auch Höhen und Tiefen erlebt haben. Manches davon musste erst mal verarbeitet werden. Er befürwortete auch die Gründung einer Kinderfeuerwehr, sie wird später die Jugendfeuerwehr und die aktive Wehr stärken können. Fischer bewunderte auch das nach dem Wasserschaden wieder renovierte Obergeschoss des Gerätehauses und den Einsatz aller hier ehrenamtlich Tätigen.

Ehrungen im Verein
Auch Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft im Feuerwehrverein wurden von Vorsitzenden Andreas Klinger und Kommandant Dominic Welscher durchgeführt. Für 30 Jahre wurden die ehemaligen aktiven Feuerwehrleute Reinhold Merkl und Mario Renk ausgezeichnet.

Bereits 50 Jahre der Feuerwehr die Treue halten Bertold Klinger und Hans Schneider. Hans Schneider ist als aktiver Feuerwehrmann jedem in Erinnerung. Bis 2018 war er als Gruppenführer dabei, er war ein Mann der ersten Stunde, als 1977 eine der ersten Rettungsscheren im Landkreis übergeben wurden. Viele Jahre war er für den Atemschutz verantwortlich und bildete zahlreiche Atemschutzgeräteträger aus. Auch bei Veranstaltungen war und ist er immer zusammen mit seiner Frau Gertrud zur Stelle, wenn es um das Helfen geht, so mit Kaffee und Kuchen oder seinen legendären Fischsemmeln.

Vorschau auf das Jubiläum
Die Freiwillige Feuerwehr Steinwiesen feiert in diesem Jahr 150-jähriges Jubiläum. Diese Jahre sind eine Geschichte voller Mut, Hingabe, Opferbereitschaft und Entwicklung. Allein in den letzten 25 Jahren wurde so viel Neues aufgebaut und eingeführt, z. B. der Digitalfunk, ein moderner Fuhrpark, die Fassade des Gerätehauses wurde grundlegend saniert, neue Eingangstür mit automatischer Alarmschaltung usw. Kommandant Welscher dankte Bürgermeister Gerhard Wunder und seinem Gemeinderat für die Unterstützung, sowie dem Landrat und seinem Kreistag für die Hilfe bei Fahrzeuganschaffungen. Doch immer ist das Fundament die ehrenamtliche Arbeit, die gerade in letzter Zeit immer wieder mit Respektlosigkeit und Aggression konfrontiert wird. Auch hier auf dem Land ist man davon nicht geschützt. Es ist nicht nur traurig, sondern erschütternd und alarmierend. „Denn wer hilft, verdient Respekt, keine Verachtung. Wer Leben schützt, verdient Dank, keine Beleidigungen“, betonte Kommandant Dominik Welscher.