Kerstin May zur Ehrenkommandantin ernannt

Steinwiesen. (sd) Steinwiesen hat eine neue Ehrenkommandantin – Brandmeisterin Kerstin May wurde diese Ehre kürzlich zuteil. Sie hatte im Januar diesen Jahres nach 22 Jahren als Kommandantin ihr Amt in neue Hände gelegt und sich aus der „vordersten Reihe“ zurückgezogen. Beim Kameradschaftsabend in den sanierten Räumen des Obergeschosses im Gerätehaus in Steinwiesen würdigte Kommandant Dominic Welscher die Verdienste einer Feuerwehrfrau mit Herz, Mut und unermüdlichem Engagement.
Sie war die erste weibliche Kommandantin im Landkreis Kronach damals, als sie nach vier Jahren als stellvertretende Kommandantin bei der Jahreshauptversammlung 2007 an die Spitze der Aktiven Feuerwehrmannschaft einer Stützpunktfeuerwehr gewählt wurde. 22 Jahre lang, erst als Zweite, dann als erste Kommandantin führte sie „ihre Wehr“ durch viele Höhen und Tiefen. Diese Zeit sagt mehr über eine Person aus, als Worte allein beschreiben können. Ein Zeichen von außergewöhnlicher Führungsstärke, Durchhaltevermögen und vor allem Hingabe sind diese 22 Jahre im Dienste einer Gemeinschaft. Wer diese Aufgabe übernimmt, der übernimmt Verantwortung, nicht nur für sich, sondern auch für die Mannschaft. Entscheidungen treffen, Vorbild sein und in schwierigen Momenten Zusammenhalt bewahren, das sind entscheidenden Punkte, die Kerstin May stets gemeistert hat. Aber 22 Jahre bedeuten auch, dass sich das Feuerwehrwesen gewandelt hat, die Technik, die Veränderungen in der Struktur und die Anforderungen der Einsätze, nichts ist mehr so wie vor zwei Jahrzehnten. Es wird den Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen viel abverlangt in dieser neuen Zeit und da braucht es eine Führungskraft, die das alles meistert. Nicht nur durch das Können, sondern auch durch Menschlichkeit, Herzlichkeit und der Gewissheit, ein Gefühl der Vertrautheit zu schaffen. „Du bist für viele mehr als eine Kommandantin gewesen, du warst der Fels in der Brandung, ein Vorbild für alle. Und du hast gezeigt, dass Feuerwehrarbeit nicht nur Männerarbeit ist, sondern dass Frauen ebenso stark, klug und durchsetzungsfähig an vorderster Front stehen können“, betonte Dominic Welscher. Auch wenn es mal kleine Unstimmigkeiten in der Wehr oder mit den Verantwortlichen der Feuerwehren im Kreis, Kerstin May hat stets durch ihr Wissen und Können überzeugt.
Was Kerstin May als Kommandantin aber auch besonders gemacht hat, ist, dass sie nach Einsätzen immer da war, bis das letzte Fahrzeug zurück war und damit auch die letzte Mannschaft. Besonders bei schweren Einsätzen, örtlich oder überörtlich, bei denen es auch mal traurige Nachrichten zu vermelden gab, war sie stets da, um ihre Mannschaft auch seelisch und moralisch zu unterstützen. 800 bis 900 Alarmierungen, unzählige Übungen und viel Durchsetzungsvermögen gab es auf ihrem Weg. Der Fahrzeugpark der Feuerwehr wurde erneuert und fand im vergangenen Jahr mit der Anschaffung des TLF 4000 seinen Höhepunkt und Abschluss. Vor allen Dingen hat sich der größte Wunsch von Kerstin May in all den Jahren Gott sei Dank erfüllt, sie brachte ihre Mannschaft immer wieder gesund ins Gerätehaus zurück. Gemeinsam mit Dominic Welscher als zweiter Kommandant hat sie in den letzten sechs Jahren die Weichen gestellt und steht nun im „normalen“ Feuerwehrdienst weiterhin ihrer Feuerwehr zur Seite.